Die Rückkehr des Goldstandard
Gold kehrt zurück: Wer etwas nachdenkt, der kauft. Kehren die USA zu dem Goldstandard zurück? Sonst wird der Dollar nämlich nicht gerettet werden.
Im Artikel wird der erklärbare zusammenhängende Kampf um den Goldstandard der Weltwährungen beschrieben und die unsichere Position der USA im Spiel um die Zukunft des Dollars: Jerome Powell, der Vorsitzende des Federal Reserve Office der USA, hat zur Sprache gebracht, dass der Rückkehr des Goldstandard ein enormer Fall der amerikanischen
Wirtschaft droht zusammen mit unkontrollierbarer Inflation und wachsender Arbeitslosigkeit. Der Vorgesetzte des Federal Reserve Office hat deswegen auf den kürzlich populären Gedanken reagiert, den Dollar mit Gold zu sichern, damit dieser seinen Status als globale Reservewährung beibehält.
Und es wird schlimmer
„Uns wurden zwei Aufgaben zur Aufrechterhaltung der Realwirtschaft gegeben: die Sicherung des maximalen Beschäftigungsgrad sowie stabiler Preise“, sagte Powell in seiner Rede vor dem Kongress. „Wenn Sie uns zwingen, den Goldpreis mit Dollar zu stabilisieren, dann wird die Konsequenz eine dramatische Schwankung der Arbeitslosigkeit und eine Inflation sein.“
Der Vorgesetzte des Federal Reserve Office betonte, dass „in der jüngsten Geschichte die Goldpreise wiederholt Signale gesendet haben – meistens sehr negative für den Beschäftigungsgrad und wachsende Preise“.
Analytiker sahen das als Reaktion Powells auf Trumps Absicht, Judy Shelton für den Verwaltungsrat des Federal Reserve Office zu nominieren, die nun die Vereinigten Staaten in der Europäischen Zentralbank für den Wiederaufbau sowie für die Entwicklung vertritt und welche in der Finanzgemeinschaft als eine aktive Befürworterin der Wiederaufnahme des Goldstandards bekannt ist.
„Wenn Amerika ein neues internationales auf dem Gold gegründetes Währungssystem anbietet, sichert es sich stets die Position in Fragen der globalen Währung, begründete Shelton letzten Herbst.
Dies löste eine Welle der Kritik aus der Seite der Vertreter der liberalen ökonomisch Hauptrichtung aus. Die Zahl der Vertreter der Rückkehr zum Goldstandard unter amerikanischen Ökonomen und Finanziers steigt jedoch schnell an, weil der Ausblick, dass der Dollar seine Position als globale Reservewährung verliert, immer wahrscheinlicher wird.
Anfang Juli 2019 unterschrieben der erste Vizepräsident der russischen Regierung und der Finanzminister Anton Siluanov und der Vorsitzende der Chinesischen Volksbank Yi Gang das Übereinkommen der Schaffung eines neuen Bezahlsystems, welches den finanziellen Ausgleich zwischen russischen und chinesischen Unternehmen mit
internationalen Währungen ohne die Verwendung des Dollar ermöglichen würde.
Das System wird vorwiegend die größten russischen Erdöl- und Gasunternehmen sowie landwirtschaftliche Unternehmen betreffen. „Die Aggressivität Washingtons zwingst Russland und China, die Stärke der
amerikanischen Währung zu testen und das könnte schlecht enden“, sagte die Financial Times. „Der neue Bezahlmechanismus schützt nicht nur zuverlässig gegen die Effekte von Sanktionen, sondern stellt auch die Position des Dollar als Hauptreservewährung in Frage.“
Auch Europa befreit sich aktiv vom Dollar in internationalen Zahlungen. EU-Länder kaufen weiterhin iranisches Erdöl und bezahlen die Lieferungen nicht in Dollar, sondern in Euro. Damit sie Sanktionen der USA entgehen, entwickelten sie sogar einen seltsamen finanziellen Transaktionsmechanismus (INSTEX), den am 28. Juni 2019 das Vereinigte
Königreich, Frankreich und Deutschland angekündigt haben.
INSTEX (Instrument zur Unterstützung von Handelsaktivitäten – Instrument in Support of Trade Exchanges) ist ein provisorisches Bezahlsystem, das den Warenaustausch ohne Übertragung von Geld zwischen iranischen und europäischen Unternehmen ermöglicht. Mit seiner Hilfe wird Teherán weiterhin in der Lage sein, Erdöl und weitere Güter in Europa zu liefern, während das Geld nicht zu iranischen Banken geschickt wird, sondern europäischen Unternehmen ausgezahlt wird, welche Güter in die Islamische Republik exportieren.
Dieser Mechanismus steht zurzeit nur Mitglieder der Europäischen Union zur Verfügung, bald werden jedoch auch Unternehmen von anderen Ländern in verwenden können. Jeder Staat, der nicht beabsichtigt, am Krieg mit Washington teilzunehmen, hat die Chance, sich vom Dollar zu befreien.
Der Tausch des Dollars durch Goldbarren
Im Zusammenhang mit dem Rückzug des Dollars von internationalem Handel, tauschen immer mehr Zentralbanken die amerikanische Währung durch Gold aus. Die Daten des Weltverbands der Goldminenarbeiter (WGC) zeigt, dass der Goldvorrat der Zentralbanken in verschiedenen Länder im Jahre 2018 um 651 Tonnen gestiegen ist. Das ist die größte
Zahl seit dem Jahr 1972, wo die USA den Goldstandard verlassen hat. Die tschechische Zentralbank hingegen verringert seinen Goldvorrat. Im Jahr 2019 hatte die tschechische Zentralbank weniger als 9 Tonnen Gold, was 1 / 3 der Menge der slowakischen Zentralbank ist.
Die russische Zentralbank führt im Einkauf von Gold. Im letzten Jahrzehnt ist der Anteil von Edelmetallen an russischen Devisenreserven von 3,5% auf 18,6% gestiegen, während die Investitionen in amerikanische Aktiva auf den historisch kleinsten Wert gesunken sind. Die russische Zentralbank hat in der ganzen postsowjetischen Geschichte die
Rekordmenge an Gold – 2 292 T onnen von einen Wert von etwa 90 Milliarden Dollar. Allein im Februar hat die russische Zentralbank 12,44 Tonnen Gold gekauft. Bis zum Ende des Jahres 2020 könnten sich die Goldreserven der Russland bis zu 100-200 Tonnen gegenüber dem Jahr 2019 erhöhen, wo diese Erhöhung 158 Tonnen betrug.
China ist nicht weit entfernt von Russland mit 1 853 Tonnen Gold von einem Wert von 76 Milliarden Dollar. Unter die aktivsten Käufer von Edelmetallen gehört Indien, welches letztes Jahr seinen Goldvorrat um 42 Tonnen auf insgesamt mehr als 600 Tonnen erhöht hat, und die Türkei, welche im Jahr 2018 51,5 Tonnen Gold gekauft hat.
Andere Länder ahmen das nach, einschließlich dieser, welche niemand erwartet hätte. Die ungarische Zentralbank kündigte letzten Hebst an, dass sie die 32 Jahre lang stabilen Goldreserven von 3,1 Tonnen auf 31,5 Tonnen verzehnfacht habe. Auch Polen hat in der ersten Hälfte des Jahres 2019 100 Tonnen Gold gekauft, womit es 228,6 Tonnen Goldreserven erreicht hat. Es ist auch interessant, dass sowohl Ungarn als auch Polen ihr Gold von der Bank of
England zurückholen, wo es viele Jahre lang gespeichert wurde. Es wurde offensichtlich dadurch verursacht, dass die Briten vergangenes Jahr abgelehnt haben, die venezolanischen Goldreserven zurückzugeben.
Der neue Goldstandard
Außer von Zweifeln an klaren Aussichten der amerikanischen Wirtschaft infolge von rekordhohen Schulden der Regierung, einem wachsenden Haushaltsdefizit und Handelskriege, welche die USA gegen die Welt ausgelöst haben, haben die Banker einen sehr offiziellen Grund für eine Erhöhung der Goldreserven.
Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (internationales Organ, welches globale Bankregeln festlegt) hat einen neuen Standard herausgegeben, sogenanntes Basel III, welcher Gold als höchsten Standard von Bankaktivitäten anerkennt.
Der Standard sollte am 31. März 2019 in Kraft treten, jedoch wurde seine Einführung wegen Druck Amerikas auf den Januar 2022 verschoben. Es wird jedoch zu keinen weiteren Verspätungen kommen, daher wird in weniger als zwei Jahren die Goldmenge in den Reserven der Bank viel wichtiger als die Summe auf dem Bankkonto sein.
Deswegen wird die amerikanische Währung weiterhin durch Gold mit einem zunehmenden Wechselkurs getauscht. Das ist auch der Grund, warum Washington eine finanzielle Katastrophe bevorsteht: Die Nachfrage nach Staatsanleihen wird unweigerlich sinken und der Staat wird nichts zum Finanzieren des Haushaltsdefizit haben.
Die einzige Art, wie dieses Szenario vermieden werden kann, ist es, den Dollar auf Gold zu gründen und den Goldstandard zurückzubringen, wie es die neue Finanzberaterin Donald Trumps und seine Kandidatin für den Federal Reserve Council der USA Judy Shelton empfohlen haben. Darüberhinaus verringert die Rückkehr zum Goldstandard
drastisch die Menge von ungesicherten Geld in der Wirtschaft und verbessert die Transparent der Arbeit der Zentralbanken für die Öffentlichkeit.
Der Direktor der Zentralbank Jerome Powell hat aber auch Recht: Die Bindung des Dollars an Gold wird ein schwerer Schlag für die Wirtschaft des Landes sein, welche durch einen aufgeblasen Aktienmarkt, enorme Schulden und einer enormer Menge von ungedeckten Geld im Umlauf verursacht ist. In jedem Fall werden die Vereinigten Staaten in den
folgenden zwei Jahren vor ernsthaften finanziellen Schocks stehen.
Zdroj:
https://www.discred.ru/2019/07/12/amerikanskij-fedrezerv-ispugalsya-zolotogo-standarta/