Der Preis des Brexits im Goldäquivalent

Der letzte Tag des vergangenen Jahres 2020 kennzeichnete den Austritt des Vereinigten Königreichs aus dem gemeinsamem Wirtschaftsraum der EU. Bis zu diesem Zeitpunkt musste London, einer Fülle von Vereinbarungen zustimmen: Investitionsgarantien, Bankgeschäfte, Grenz- und Zollregelungen, Zertifizierung von Arzneimitteln und medizinischen Geräten, Fischerei, Luftverkehr usw. Diese Vereinbarungen sollten die Beziehung zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU ab dem 1. Januar 2021 verbessern.

 

Ein Thema bleibt jedoch außer Acht - die Rückkehr des europäischen Goldes aus dem "nebligen Albion".

 

Fakt ist, dass Großbritannien zusammen mit den USA der größte Verwalter des gelben Edelmetalls der

anderen Länder – auch der EU – ist.

 

In der Anfangszeit des Brexit enthielten Londons Tresore unter anderen die Goldbestände dieser EU-Staaten:

Deutschland

439 tun

Niederlande

232 tun

Österreich

224 tun

Italien

220 tun

Frankreich

219 tun (der Gesamtinhalt der Goldreserven in der FED und der Bank of England)

Polen

217 tun

Belgien

200 tun

Spanien

187 tun (der Gesamtinhalt der Goldreserven in der FED und der Bank of England)

Finnland

25 tun

Schweden

62 tun

Rumänien

62 tun

Slowakei

32 tun

Griechenland

27 tun

Lettland

6,5 tun (der Gesamtinhalt der Goldreserven in der FED und der Bank of England)

Irland

6 tun

EZB

74 tun

und weitere

Der Gesamtinhalt von Gold der EU-Länder, den die Bank of England während des Brexits gehalten hat, wurde auf weniger als 2.000 Tonnen geschätzt. Diese Zahl wird noch größer sein, wenn die Verwahrung von Gold in den privaten europäischen Banken dazugerechnet wird.

 

Zum Vergleich: die gelben Metallreserven der Bank of England betrugen 310,3 Tonnen. Die Reserven der Europäischen Zentralbank (mit Ausnahme der Reserven, welche außerhalb der EZB verwahrt werden): von 320 bis 350 Tonnen.

 

Wenn das Vereinigte Königreich diese Goldanteile der EU verliert, verliert London seinen Statut als die Stadt des weltweiten Finanzkapitals. London verdankt diesen Statut der Londoner Interbank-Börse, welche den Preis des goldenen Metalls festlegt, welcher später bei der Mehrheit der internationalen Verträge für die Lieferung von physischem Gold verwendet wird.

 

London hat diese Möglichkeit hauptsächlich, weil es in seine Tresore eine große Menge von ausländischen Edelmetall gelockt hat. Es ist offensichtlich, dass es seine Position nicht verlieren will.

Goldene Geiseln

Brexit

Die britische Regierung hat vorgeschlagen, die Frage nach der Durchsetzung von Gold und die Auseinandersetzung von gegenseitigen Forderungen zu vereinheitlichen. Zuerst war es erforderlich, das Verfahren zur Schuldentilgung und danach das Verfahren zur Rückgabe von Edelmetallen zu bestimmen.

 

Die größten Kreditgeber Großbritanniens waren Deutschland, Spanien, Schuldner von Italien und Portugal. Mit diesen Ländern sollten die Forderungen beglichen werden. Jedoch waren Kreditverträge mit ihnen so kompliziert, dass es nicht möglich war, sich in kurzer Zeit auf alle Probleme zu einigen, welche durch sie entstehen können.

 

Auch wenn alle ausstehenden Forderungen beglichen sein werden, wird es nicht möglich sein, das verwahrte Gold heimzubringen.

 

Die Bank of England, bei der die Edelmetalle gelagert sind, ist unabhängig vom Staat. Sie hat nichts gemeinsam mit den staatlichen Schulden. Die Beziehungen mit den Besitzern des Goldes werden durch Verträge über die Lagerung geregelt. Die große Mehrheit von ihnen bietet das Recht, an Dritte zu vermieten (leasing). Auf dieser Grundlage wird das meiste Gold, was in der Bank of England verwahrt ist, von privaten Banken genutzt. Dies führte jedoch dazu, dass die Verhandlungen zwischen London und Brüssel stoppten. Dazu kann hinzugefügt werden, die Brexit-Serie tatsächlich nur ein Teil der Serie namens "Goldene Reinigung von Europa" ist.

 

In der Zeit des zweiten Weltkriegs sind die damaligen Goldreserven der europäischen Länder nach die USA und Großbritannien verlegt worden. Nach dem Ende des Krieges verlangten diese Länder ihr Gold zurück. Stattdessen wurden ihnen jedoch nur Kredite bereitgestellt, die durch dieses Gold gesichert waren. Dadurch gelangten sie in eine Schuldenfalle. Ab dieser Zeit hat das goldene Epos begonnen, das auch heute noch nicht aufhört.

 

Für diese ganze Zeit wurde den europäischen Ländern ihr eigenes Gold „ übertragen“, welche es „im Lager“ behielten.

 

Nach der Schaffung der EU begann diese, der wirtschaftliche Konkurrent der USA zu werden. Deswegen musste die EU früher oder später der Gegenstand eines Wettbewerbskrieges werden. Danach entschied sich Großbritannien, zu gehen und zugleich sein Gold mitzunehmen.

 

Laut dem Autor des Artikel sind die Chancen der EU-Länder, dass Gold in der nahen Zukunft zurückkehrt, praktisch null, wenn die interessantesten Folgen der Serie "Goldene Reinigung von Europa " noch kommen werden.

Quelle: https: //ren. tv/blog/iurii-gorodnenko/785780-tsena-brexit-v-zolotom-ekvivalente